Mittwoch, 2. Dezember 2015
Als die Welt sich zu drehen begann
Wann das war? Ich weiß es nicht mehr
doch ich leide darunter sehr.
Das Gefühl weiterzugehen, obwohl man stehen bleibt,
hinuntergezogen zu werden und zu schwanken,
wem oder was habe ich das zu verdanken?

Das Martyrium beginnt am Morgen
beim Aufstehen verbreitet es Sorgen.
Wie soll ich den Tag nur überstehen
oder bloß die nächste Stunde?
Morgenstund´ hat Gold im Mund
oder wie war das gleich?
Nicht für mich,
denn nichts läuft mehr rund.

Rund geht’s nur im Kopf
direkt unter meinem Schopf.
Doch die übrige Welt bleibt nicht stehen,
bestens kann ich es vom Fenster sehen,
wenn die Menschen sich auf den Weg machen,
scherzen und lachen.
So war ich auch mal.

Wann hat es mich verändert?
Wann hat es mir die Freude am Leben geraubt?
Es ist so unglaublich schwer sich immer wieder aufzubauen
und nach vorne zu schauen,
den Mut nicht zu verlieren
der einem Stück für Stück entgleitet.
Entglitten ist.

„Ich bin stark, ich schaffe das“ ist mein täglich Mantra.
Setze mich ins Auto und der Schwindel verschwand da.
Beim Unterrichten verspüre ich die pure Freude,
atme tief ein und aus und genieße diese schwindelfreien Momente heute.
Kaum vergessen, dann schlägt er wieder zu
und der Boden entgleitet mir im Nu.
Zuhören, auf Fragen eingehen und den Kindern helfen fällt schwer,
wenn das eigene Herz pocht doch so sehr.
Jetzt bloß nichts anmerken lassen,
die Attacke ist bestimmt gleich wieder weg
murmelt die Stimme in ihrem Versteck.

Ein über den anderen Tag ist es zu schlimm und nichts mehr geht.
Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit,
dazu noch ein Tröpfchen Angst und eine Kelle voll Deprimiertheit.
Daraus ist der Trunk der Verzweifelung.
Den Anforderungen, die ich liebte, nicht mehr gerecht zu werden,
zu versagen, verzagen und ausgestoßen zu werden.
Alleingelassen zu werden, unverstanden und lästig
damit würde ich nie fertig.
Und da krampft es wieder im Kopf
und nichts bleibt mehr stehen.
Die Welt dreht sich viel zu schnell um meinen Schopf.
Hin und her und her und hin
warum ist das in mir drin?

Ich ziehe mich zurück,
wie schon damals, Stück für Stück.
Sage ab und gehe nicht hin
die Frustration steigt mir bis zum Kinn.
Kann kaum was genießen oder sorglos machen
„Kind du machst dir zu viele Gedanken“
höre ich sie lachen.

Ich will aus dieser Situation raus
ich will das nicht mehr.
Geh endlich weg und komm nie wieder her!
Verschwinde und lass´ mich in Ruh´,
geh wie du gekommen bist
und das bitte im Nu´!

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